Brandenburgs Alhambra

Ein Lehmbauensemble aus Lehmlärmschutzwand und Autobahnraststätte als Prototyp für klimaneutrale, dauerhafte und lebensfreundliche Massivlehmbautechnologie und zukunftsweisende Baukultur

Warum ‚Alhambra‘?

Der Projekttitel wurde in Anlehnung an die bis zu 20 Meter hohe Stampflehm-Umfassungsmauer der Alhambra in Granada, Spanien, als Metapher für Dauerhaftigkeit und Baukultur gewählt.
Die ‚Alhambra Brandenburgs‘ ist eine von einem Forschungsteam zusammen mit Menschen aus der Region entwickelte Anlage aus nachhaltigem Lärmschutz und Raststätte an der Autobahn A14 bei Nebelin. Sie ist als Bauwerk konzipiert, das Menschen, Landschaft und Natur schützt und innovative und ökonomische Verfahrenstechnik mit zeitgemäßer Formensprache verbindet.
Zugleich sichert dessen Lage im Biosphärenreservat und die direkte Anbindung an die Autobahn A14 die langfristige Begleitung als Forschungs- und Monitoringaufgabe des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe-Brandenburg und der Bundesanstalt für Straßenwesen. So wird das Wissen über diese Bautechnik erfahrbar und das Fachwissen über ihre Anwendbarkeit, Weiterentwicklung und ökologische Wirkung erweitert.

Multifunktionalität und Einbettung

Längst reicht es nicht mehr aus, Räume oder Techniken konzeptionell eindimensional für singuläre Funktionen zu entwickeln. Multifunktionalität und Systemvernetzung stehen im Fokus aktueller Forschung und sind grundlegende Aufgaben im Ingenieurswesen. Dabei müssen funktionale und konstruktive Ideen verbunden sein mit ökologischen Aufgaben und ökonomischen Möglichkeiten. (Auszug aus einem Text von Peter Köddermann, Geschäftsführer der Baukultur Nordrhein-Westfalen)

Das Projekt ‚Alhambra Brandenburgs‘ ist als multifunktionales Ensemble konzipiert, das nationale Verkehrsinfrastruktur mit regionalen und lokalen Infrastrukturelementen verbindet und gleichzeitig Dienstleistungs-, Erholungs- und Schutzfunktion hat. Unter den regulatorischen und technischen Vorgaben integriert sich der Bau bestmöglich in die natürliche Umgebung und verwendet für die Hochbauten weitgehend Rohmaterial von Ort und Stelle (grob geschätzt 85 bis 90 Prozent der Baumasse), das darüber hinaus energiesparend verarbeitet wird und vollständig recyclebar ist.

Illustration zu Relationen innerhalb des Projekts. Zeichnung von Ute Reeh

Herunterladen PDF „Brandenburgs Alhambra“ (deutsch, 8 Seiten, 2,6 MB) mit Informationen zum Projekt, zu Aspekten der Nachhaltigkeit, des Naturschutzes, der regionalen Einbettung sowie der Technologie- und Prozessinnovation