Folke Köbberling – Wolle
Folke Köbberling ist im September 2019 Stipendiatin am Wittenberger Weg in Düsseldorf Garath. Aus Berlin brachte sie Schafswolle mit. Viele halfen mit, daraus Fäden zu zwirbeln aus denen Folke Köbberling einen dicken Teppich für das „Wiesencafé“ häkelte.
Folke Köbberling, DEWOOL, 2018, Konsumverein Braunschweig
Einheimische Rohwolle ist ein Werkstoff, der durch die Globalisierung der Märkte kaum noch Wert hat. Statt die lokal erzeugte, rohe Wolle zu nutzen, wird verarbeitete Wolle aus Neuseeland oder Südafrika importiert.
In Deutschland werden Schafe in der Hauptsache für den Erhalt der Kulturlandschaft eingesetzt. Die für eine Verwertung der anfallenden Wolle notwendige Infrastruktur ist nicht vorhanden. Das lässt die
Rohwolle wertlos werden. In der DDR besaß eine Schur (die Wolle eines Schafes) den Wert eines halben Monatsgehalts. Im Jahr 2018 wird die Rohwolle von den Schäfern größtenteils untergepflügt oder als Abfall behandelt.
Folke Köbberling wird mit der lokalen Ressource – die dämmt, akustisch filtert, duftet, fettet, heilt, wärmt und isoliert – arbeiten.
Folke Köbberling ist bildende Künstlerin, lebt in Berlin und lehrt an der TU Braunschweig.
Folke Köbberling häkelt auf der Plattform des Wiesencafés einen Teppich aus Wolle, September 2019.