2 in 1

Intra muros. Städtebau von innen

Peter Behrens Kunsthochschule PBSA / HSD
DIENSTAG 12. NOVEMBER 2019, 18.00 UHR
HÖRSAAL 6.E.006

Neue Nachbarschaften am Wittenberger Weg

Ute Reeh und Andrea Hofmann
VORTRAG und WORKSHOP

Thema

In der griechischen Polis meint Nachbar nicht mehr den Angrenzenden, sondern jeden Haushalt (Oikos). Nachbarschaften können wechseln, auch durchziehende Handwerker können Teil der Nachbarschaft sein. Eine solche Nachbarschaft als soziale, aus dem Handeln entstehende ist konstitutiver Bestandteil der Stadtregion, um die Zusammengehörigkeit und Interaktion der städtischen Lebenswelt im Spannungsverhältnis von Polis,, rechtsverbindlichen Kriterien und Siedlungsformen zu sichern.
(aus Bernd Hamm, Betrifft: Nachbarschaft, Düsseldorf, 1973)

Die bauliche Form der Organisation, die sich im zeitlichen Verlauf mit den Städten und ihren Nutzern ändert, ist dann weniger Ästhetik, weniger an sich gegebene Ordnung, sondern Teil eines politischen, öffentlichen Diskurses – und umgekehrt: Nachbarschaft braucht Urbanität, ist aber als Schwellenarbeit stets neu auszuhandeln. Wie aber lässt sich diese Schwelle räumlich-baulich gestalten oder ermöglichen? An der Schnittstelle von Gemeinschaft und Bauen werden neue Denkmodelle und Programme entwickelt.

Organisation

In dem partizipatorischen Studienprojekt verhandeln Studierende der PBSA und Schüler*innen der Alfred-­‐Herrhausen-­‐Schule in der unmittelbaren Nachbarschaft dialogisch Wünsche und Anforderungen an eine städtebauliche Entwicklung für das sich aktuell in Konversion befindliche Areal des ehemaligen Nirosta-Werks in Düsseldorf Benrath. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung ist die vorliegende prämierte Wettbewerbsplanung zur städtebaulichen Entwicklung der „Benrather
Gärten“ im Auftrag des Projektentwicklers CG-Gruppe AG.

4-6 Schüler*innen im Alter von 11-14 Jahren entwickeln und formulieren im Rahmen des 3-tägigen Intra Muros Workshops zusammen mit studentischen Paten eins zu eins (1:1) ihre Bedürfnisse und Ansprüche an die Lebensqualitäten und Infrastrukturen im neuen Stadtteil. Sowohl die begleitete Schülergruppe als auch reine Studierendengruppen (insgesamt 15-30 Studierende) bearbeiten unabhängig voneinander diese Wünsche als Planungsaufträge und entwickeln entsprechende
räumliche Strategien und Projekte, welche über einen gemeinsam festgelegten Situations- bzw. Lageplan im neu entstehenden Gebiet konkret verortet werden. Die 4-6 Paten sind als Agenten und Kommunikatoren immer auch Teil einer der studentischen Gruppen. Die Schüler*innen werden täglich von 9:00 bis 12:00 an der Hochschule sein, die Gesamtgruppe trifft sich immer einmal täglich im Plenum zum größeren Austausch. Am vierten Tag werden alle Ergebnisse von den Studierenden in offenen Formaten finalisiert, zu einem Ausstellungsbeitrag zusammengestellt und gegen 16:00 der Hochschulöffentlichkeit in Rahmen eines Fachbereichs-Rundgangs präsentiert, wobei die Schüler*innen auf eigenen Wunsch anwesend sein können und die Ergebnisse zusammen mit ihren studentischen Paten vorstellen.

Teilnehmer*innen

Studierende der Fachbereiche Architektur und Design der PBSA (15 – 30 Personen)
Prof. Stefan Korschildgen, PBSA und Prof. i.V. Christoph Schmidt, PBSA
in Kooperation mit
Schüler*innen der Alfred-­‐Herrhausen-­‐Schule, Düsseldorf Garath
Ute Reeh, Zentrum für Peripherie
Andrea Hofmann, raumlaborberlin

Zeitraum und Ort

Mo.11. bis Do. 14. 11.2019
PBSA, Raumlabor EG sowie kurzer Ortstermin in Düsseldorf Garath